6. Sichern und Wiederherstellen Ihrer Daten

Mit diesem Programm erstellen Sie Sicherungskopien aller Daten Ihres Rechners auf einem Rechner im Netzwerk oder verschiedenen anderen Medien. Es unterstützt auch multiple Profile für unterschiedliche Backup-Aufgaben. Nachdem Sie die Parameter einmal eingerichtet haben, können Sie die Sicherung periodisch laufen lassen. Sie müssen sich nun so lange nicht mehr darum kümmern, bis Sie die Daten wieder restaurieren müssen.

6.1. Praktisches Beispiel zur Benutzung des Assistenten

Starten Sie Drakbackup mit einem Klick auf das Symbol Sicherungen im Bereich System Ihres Mandriva Linux Control Center. Klicken Sie dann auf Assistentengestützte Konfiguration. Nach Auswahl der Optionen in jedem Fenster klicken Sie auf die Schaltfläche Weiter, um zum folgenden Fenster zu gelangen.

6.1.1. Erster Schritt: Was wird gesichert.

Abbildung 10.8. Auswahl, was gesichert werden soll

Auswahl, was gesichert werden soll

Wählen Sie System sichern, um auf jeden Fall das Verzeichnis /etc/ mit all Ihren aktuellen Konfigurationsdateien zu sichern. Damit können Sie mit Ihrem System ohne großen Aufwand auf einen anderen Computer „umziehen“: Sie müssen dann nur noch Hardware-relevante Konfigurationen überarbeiten.

[Anmerkung] Anmerkung

Das „System-Backup“ beinhaltet nicht die Anwendungen selbst (z.B. Programm- und Bibliotheksdateien). A priori macht das Sinn, da man davon ausgehen kann, dass Sie Zugriff auf die Installationsmedien haben, von denen Sie die Anwendungen schnell wieder auf dem Zielcomputer installieren können.

Wählen Sie Benutzer sichern, um alle Dateien in den persönlichen Verzeichnissen Ihrer Benutzer zu sichern. Ein Klick auf die Schaltfläche Benutzer auswählen ermöglicht es Ihnen, einzelne Benutzerverzeichnisse auszuwählen und bietet die folgenden Optionen:

  • Browser-Caches nicht archivieren. Diese Option sollte aufgrund der dauernd wechselnden Inhalte des Caches aktiviert werden.

  • Inkrementelle/Differentielle Archivierung. Dies behält alte Backups bei. Die folgende Wahl Inkrementelle Archivierung wird nur die Dateien sichern, die sich seit dem vorherigen Backup verändert haben oder neu hinzugekommen sind. Die Auswahl Differentielles Backup verwenden sichert nur Daten, die seit dem ersten Backup (auch „Basis“ Backup genannt) verändert oder hinzugefügt wurden. Diese letzte Option belegt mehr Platz als die erste Variante, ermöglicht es Ihnen aber, den Systemstatus jedes beliebigen Zeitpunktes, an dem ein Backup gemacht wurde, wiederherzustellen.

6.1.2. Zweiter Schritt: Wo wird gesichert.

Abbildung 10.9. Auswahl des Sicherungsortes

Auswahl des Sicherungsortes

Hier sind alle möglichen Backup-Medien aufgelistet, jeweils mit einem Button Konfigurieren, mit dem Sie medienabhängige Optionen einstellen können:

Festplatte

Die lokale Festplatte wird dazu benutzt, Backups für alle Medien (außer NFS und Direkt-Backups auf Band) vorzubereiten. Sie sollten Backups auf keinen Fall auf der lokalen Festplatte ablegen, immer auf externen Zielen oder Wechselmedien. Legen Sie das Verzeichnis und die maximale Größe des temporären Speichers fest, ebenso die Dauer, wie lange inkrementelle oder differentielle Backups auf der Festplatte vorgehalten werden sollen.

Über das Netzwerk

Hier wird das Backup auf einem externen Computer abgelegt, der mit verschiedenen Methoden zu erreichen ist. Sie können hier die Verbindungsparameter sowie die Zugangsmethode und ihre Optionen (falls notwendig) festlegen. Denken Sie daran, dass Backups auf NFS-Laufwerken wie Backups auf der lokalen Festplatte angesehen werden, obwohl die Laufwerke in Wirklichkeit in einem externen Rechner liegen.

Auf Bandlaufwerk

Zum Sichern des Backups auf einem Bandlaufwerk geben Sie hier das Laufwerk an — falls es nicht automatisch erkannt wurde — und legen die Parameter fest, z.B. direktes Schreiben auf Band, Rückspulen oder nicht, Auswurf des Bandes, usw.

Optische Medien (CD-R)

Dies ist die in unserem Beispiel benutzte Option. Klicken Sie also auf die Schaltfläche Konfigurieren, um die nötigen Parameter einzugeben (Abbildung 10.10, „Einrichten des Optischen Mediums“).

Abbildung 10.10. Einrichten des Optischen Mediums

Einrichten des Optischen Mediums

Wenn das CD/DVD-Laufwerk nicht automatisch gefunden wird, wählen Sie das richtige Laufwerk aus der Drop-Down-Liste bei Bitte wählen Sie Ihr CD/DVD-Gerät. Geben Sie den Typ und die Größe des Mediums an sowie mögliche Multisession- und Löschparameter.

Wenn Sie die Option Multisession CD ausgewählt haben, wird nur beim ersten Backup das Medium vorher gelöscht. Bei Multisession-CDs sollten Sie bedenken, dass die sitzungsrelevanten Informationen einigen Platz (20-30 MB) für jede Sitzung beanspruchen, so dass der Platz für die „echten Daten“ entsprechend geringer ausfällt als die Kapazität des Mediums.

6.1.3. Dritter Schritt: Prüfung und Sichern der Konfiguration

Abbildung 10.11. Prüfung der Parameter

Prüfung der Parameter

Im letzten Schritt des Assistenten wird eine Zusammenfassung der Konfiguration angezeigt. Mit der Schaltfläche Zurück können Sie jederzeit die Parameter verändern. Wenn Sie mit allen Eintragungen zufrieden sind, klicken Sie auf Speichern. Damit werden die Einstellungen im Profil Default gespeichert. Jetzt kann die Sicherung beginnen.

Backup-Profile

Geben Sie im Dialog DateiProfil speichern unter einen Namen ein, unter dem Sie die Einstellungen des aktuellen Backups speichern können. Danach können Sie mit dem Einrichtungs-Assistenten fortfahren, andere Einstellungen definieren und diese ebenfalls unter einem neuen Profilnamen speichern.

Falls Sie Drakbackup von der Kommmandozeile aus starten, fügen Sie die Option --profile Profil_Name.conf hinzu, um das Profil Profil_Name.conf zu benutzen.

6.1.4. Backup durchführen

Klicken Sie auf Jetzt sichern. Legen Sie das passende Medium (die CD-RW in unserem Beispiel) in das Laufwerk ein und klicken Sie auf Sicherung anhand der Konfigurationsdatei erstellen. Damit wird der Backup-Prozess in Gang gesetzt.

[Warnung] Warnung

Falls die Größe des Backup-Sets die Kapazität des Mediums übersteigt, wird das Backup einfach fehlschlagen. Das ist ein bekanntes Problem, an dem gearbeitet wird. Als Übergangslösung versuchen Sie, Dateien aus dem Set zu entfernen, so dass die Kapazität des Mediums nicht überschritten wird.

In einem Fenster können Sie den Fortschritt des Backups beobachten. Haben Sie Geduld, die Dauer für diese Aktion hängt von vielen Faktoren ab (Größe des Backup-Sets, Geschwindigkeit des Speichergerätes, usw.). Nach erfolgreichem Ende des Backups erscheint ein Bericht. Suchen Sie nach eventuellen Fehlern und beseitigen Sie diese.

6.2. Zurückschreiben von Backups (Restore)

Abbildung 10.12. Auswahl des Restore-Typs

Auswahl des Restore-Typs

Stellen Sie sicher, dass das Speichermedium, von dem Sie das Restore ausführen wollen, erreichbar und bereit ist. Klicken Sie dann auf Wiederherstellen. In unserem Beispiel werden wir das gesamte Backup wiederherstellen. Klicken Sie also im Restore-Fenster (Abbildung 10.12, „Auswahl des Restore-Typs“) auf Alle Backups wiederherstellen und dann auf Wiederherstellen, um den Prozess zu starten.

[Warnung] Warnung

Dateien im Zielverzeichnis des Restore-Prozesses (per Voreinstellung das Verzeichnis, aus dem das Backup stammt) werden dabei überschrieben.

Schauen Sie sich die anderen Optionen an. Vielleicht wollen Sie nur einen Teil des Backups wiederherstellen oder die Wiederherstellung in ein anderes Verzeichnis schreiben.

6.3. Automatisieren regelmäßiger Backups

Klicken Sie im Hauptfenster des Programms auf Expertenkonfiguration und dann auf die Schaltfläche Wann. Das Backup-Planungsfenster öffnet sich (Abbildung 10.13, „Optionen des Dämons“). Markieren Sie darin Dämon verwenden, um den Zeitplan festzulegen.

Abbildung 10.13. Optionen des Dämons

Optionen des Dämons

Stellen Sie das Intervall zwischen den Backups sowie das benutzte Speichermedium ein. In unserem Beispiel wählen wir die Option Benutzerdefiniert und bestimmen ein Backup von Mittwoch bis Freitag, jeweils um 23:45 Uhr. Als Medium legen wir CD fest und benutzen das Profil Default.

6.4. Fortgeschrittene Assistenten-Konfiguration

Klicken Sie auf Expertenkonfiguration und dann auf Mehr Parameter, um das Fenster mit verschiedenen Optionen zu öffnen (Abbildung 10.14, „Verschiedene Parameter“).

Abbildung 10.14. Verschiedene Parameter

Verschiedene Parameter

Archivierungsprogramm

Sie haben die Auswahl zwischen tar (der Standard) und star, das auch die Sicherung von erweiterten ACLs erlaubt.

Kompressionstyp

Wählen Sie den Kompressionstyp Ihres Backups unter tar (keine Kompression), tar.gz (gzip Kompression) und tar.bz2 (bzip2 Kompression: besser aber langsamer).

Dateien ausschließen

Sie können bestimmte Dateien vom Backup ausschließen. Die Datei .backupignore sollte in jedem Verzeichnis der Backup-Auswahl existieren, in dem Dateien ausgeschlossen sind. Die Syntax dieser Datei ist recht einfach: Eine Liste mit den Namen der Dateien, die ausgeschlossen sind, wobei jeder Name in einer neuen Zeile steht.

[Tipp] Tipp

Sie können in der Datei .backupignore auch Platzhalter verwenden, z.B. den Stern (* = repräsentiert einen beliebigen String) und das Fragezeichen (? = repräsentiert ein einziges Zeichen, egal welcher Art), um ganze Dateisets auszuschließen. So schließt z.B. somename* alle Dateien aus, deren Name mit somename beginnt, und image00?.jpg passt auf Dateien mit den Namen image001.jpg, image009.jpg, image00a.jpg, image00h.jpg, usw.

Backup-Reports per E-Mail

Geben Sie eine Mail-Adresse an, an die der jeweilige Backupbericht geschickt werden soll. Sie können auch mehrere, durch Kommata getrennte Empfängeradressen angeben. Vergessen Sie nicht, die E-Mailadresse des Backup-Verantwortlichen als Rückadresse anzugeben, sowie den Namen oder die IP-Adresse des SMTP-Servers für die ausgehende E-Mail.

Temporäre Dateien löschen

Mit dem Markieren der Option Nach dem Backup auf ein anderes Medium die tar-Dateien von der Festplatte löschen geben Sie nach dem Backup den belegten Platz auf der Festplatte wieder frei.

Restore-Log ansehen

Sie können bestimmen, ob Sie das Log der Wiederherstellung nach jedem Wiederherstellungprozess ansehen wollen. Damit können Sie potentielle Probleme bei der Wiederherstellung finden und beseitigen: Lesefehler, Störungen der Netzwerkverbindung, usw.